Am Wochenende des 08. und 09. Februar 2014 fand ein zweitägiges Force-on-Force Training in Bonn statt.
Kurze Rede... Es wurde am Rande des Machbaren trainiert und die Teilnehmer in ihre persönlichen Grenzbereich geführt.
Nach einer Vorstellung des Kurses folgte das Sicherheitsprotokoll und die Austeilung der für den Kurs gestellten Ausrüstung
(Spartan Training Gear, Airsoft, etc).
Innerhalb des Sicherheitsprotokolls werden nochmal die vorausgesetzten Sicherheitsregeln nach Jeff Cooper "eingemeiselt":
- Jede Waffe ist geladen.
- Die Mündüng überstreicht nur das, was sie auch bekämpfen möchte.
- Der Finger berührt erst dann den Abzug, wenn die Entscheidung zur Schussabgabe getroffen ist.
- Ich kenne mein Ziel und achte auf das, was dahinter ist.
Gerade die vierte Sicherheitsregel gewinnt im Force-on-Force Training große Bedeutung, da das Ziel nicht mehr nur aus einer Pappscheibe besteht, sondern sichdreidimensional und interaktiv darstellt und unbeteiligte Personen in der Form von "Safties" im Trainingsbereich agieren.
Auch wird innerhalb des Sicherheitsprotokolls explizit darauf hingewiesen, dass es einen Sicherheitsraum neben dem Trainingsraum gibt und nur dort während des Trainingsbetriebes mit Airsoft die Helme abgenommen werden dürfen und dort auch während des gesamten Trainings in Dunkelheit (Low-Light) Licht brennt.
Der erste Tag legte den Schwerpunkt auf den Schutz der eigenen geholsterten Waffe. Wie alle unsere Kurse wurde auch hier direkt dynamisch (sog. Aliveness) trainiert und fast gänzlich auf statisch technisches Training verzichtet. Aufbauend auf dieses Konzept wurde der Übergang zur Handhabung von Angriffen mit der Messer geschaffen. Da beide Konzepte den gleichen technischen Ursprung haben, ist der Übergang von Thematik zu Thematik schnell vollzogen und die Grundbewegungsmuster können intensiviert werden.
Der Tag wurde nach 8 Stunden intensivem Training mit der konzentrierten Schussabgabe im Clinch abgeschlossen. Hier wird der Fokus besonders darauf gelegt, dass nicht grundlos auf die Schusswaffe gewechselt wird, sondern diese bei einem Angriff mit dem Messer nur eingesetzt wird, wenn ein waffenloses Agieren im Nahbereich nicht zum Ziel führt oder die Waffe bereits gezogen wurde. Konnte man waffenlos handeln und gegebenfalls innerhalb des Konzeptes agieren, kann ein Wechsel zur Schusswaffe eine Verschlechterung des kontrollierenden Griffes zur Folge haben.
Während wir uns bei dem Schutz der Kurzwaffe auf ein eigenes Konzept zurückgreifen, unterstützen wir den Clinch durch Vorgehensweisen aus dem Curriculum von Craig Douglas (SouthNarc), der ISR Matrix, der Force Tactical Group von Fit to Fight und Gabe Suarez.
Der Abend gestaltete sich zwischen den Teilnehmern aus dem Bundesgebiet, der Schweiz und Österreich bei einem gemütlichen Essen in der Bonner Innenstadt und den dezugehörigen Fachgesprächen.
Der Sonntag begann mit einer kurzen wiederholenden Sequenz und ging dann über zur Begegnung eines bewaffneten Angriffs in einer
Distanz von 3 bis 5 Meter.
Unser Grundgerüst in diesem Bereich bedient sich dem Force-on-Force Training von Gabe Suarez, weiteren Ausbildern und eigenen Erfahrungen. Hier wird sehr schnell deutlich,
dass Stillstand der falsche Weg ist. Dynamik und Aktion ist gefordert.
Aufbauend auf dieses Konzept ging es über zum Kontaktmanagement. Der bisher thematisierte Inhalt wurde gegen eine oder mehrere Personen abverlangt.
Nach einer Einweisung am späten Vormittag in den Bereich Low-Light wurden die Vor- und Nachteile verschiedener Grifftechniken von Lampe und Schusswaffe deutlich. Schießt man auf eine Pappscheibe ist der Griff sekundär. Agiert man hingegen gegen eine Person über alle Distanzen werden die Defizite verschiedener Positionen schnell erkannt. Wir legen aus den genannten Gründen die Schwerpunkte auf Neck-Index, Harries und FBI.
Nach einer kurzen Mittagspause wurde innerhalb verschiedener Simulationen der Inhalt des gesamten Wochenendes abverlangt.
Egal ob gegen eine Person oder mehrere Personen, gegen Angriffe mit einem Messer oder einer Schusswaffe oder bei wechselnder Hellig- und Dunkelheit. Schnelles situatives Anpassen an die
jeweiligen Gegebenheiten war ein Muss.
Gerade innerhalb dieser Trainingssequenzen wird schwerpunktmäßig darauf geachtet, dass das Sicherheitsprotokoll und hier explizit die Sicherheitsregel 4 eingehalten werden.
Dem Fazit nach ein rundum gelungenes Wochenende in Bonn.
An dieser Stelle sei gesagt sein, dass wir unser Strategic Combatives - Force-on-Force Training - nicht für jedermann anbieten.
Die Inhalte unterliegen zwar keiner rechtlichen Beschränkung, dennoch offerieren wir diese Kurse nur für legitimierte Teilnehmerkreise.
Kommentar schreiben