Beeinflusst...
… durch eine Auflistung von Ausbildern und Systemen. Wer kennt sie nicht, diese Internetpräsenzen oder Aussagen? Neue Systeme
respektive Konzepte stampfen aus dem Boden. Ein schlüssiges Curriculum ist nicht erkennbar, eher ein Sammelsurium an Lösungsansätzen. Angesprochen auf den Inhalt folgt dann die Aufzählung der
gängig bekannten Größen innerhalb der „Szene“ sowie der eigenen Erfahrungen.
Doch schaut man hinter die Kulissen entstehen oftmals Fragezeichen. Wie fand diese Beeinflussung statt? Ist das Anschauen und
Sammeln von DVDs bereits eine solche Beeinflussung? Wie sieht es mit Ausbildern aus, die lediglich ein paar Clips auf Youtube veröffentlicht haben? Ist dieses schon die große
Beeinflussung?
Warum kommen immer wieder Personen zu unseren Seminaren mit externen „Größen“, die seit Jahren eine Beeinflussung durch diese
offerieren und bei uns zum ersten Mal mit dieser „Größe“ trainieren?
Unser eigenes Vorgehen wurde über all die Jahre definitiv von vielen Ausbildern und Konzepten beeinflusst. SC Int’l wurde aber
auch nicht über Nacht geboren, sondern unterliegt einer zurückblickenden Entwicklung seit 2005. Ansätze wurden übernommen, ergänzt, ausgetauscht. Die Zusammenarbeit mit unseren Instruktoren,
Coaches, Class-Organizern sowie mit externen Experten genießt einen hohen Stellenwert.
Unsere Einflüsse dürften auch anhand der hohen Fortbildungsfrequenz durch Seminare und Workshops nachvollziehbar
sein.
Dieses ist aber nicht nur bei uns der Fall. Dieses findet man in jedem schlüssigen und nachhaltigen Konzept.
In diesem Zusammenhang können wir nur den Rat geben, dass man manchmal nicht nur den Ausbilder, sondern auch die genannten
Einflüsse hinterfragen sollte. Es ist eine Unterscheidung wert, ob jemand DVDs geschaut hat, Abonnent eines Youtube-Kanals ist oder seit Jahren mit einer Person zusammenarbeitet und im Kontakt
steht.
Erfahrungen...
... nach der Fragestellung bezüglich der 'Beeinflussungen' stellen wir hier nun die Frage nach den oft untermauerten
persönlichen Erfahrungen eines Ausbilders und wie diese in ein ziviles Ausbildungskonzept oder -system einfließen können.
Vorangestellt sei aber eine Aussage eines Mitgliedes einer Spezialeinheit des Bundes nach einer unserer
Kontaktmanagement-Simulationen - 'Ich bin zu lange von der Straße weg, diese Art von Gewalt kenne ich gar nicht mehr.'
Wie ist so eine Aussage zu verstehen? Generell sollte man wissen, dass im Rahmen einer gelungenen taktischen Lösung dieser
Einheiten ein vorteilhaftes Vorgehen aus einer günstigen Situation angestrebt wird.
Ein Vorgehen aus einem sinnigen Konzept (Kontaktmanagement) zur Begegnung von Aggression und Gewalt ist hier nicht
gewollt.
Dieses betrifft eher den Personenkreis, der im Vorfeld den Kontakt zu einer anderen Person suchen muss oder der von anderen
Personen aufgesucht wird.
Für einen zivilen Anwender ist somit die erstere Lösung nur in den seltensten Fällen praktikabel. Dennoch reizen die
Schlagwörter 'Spezial', 'special', usw. ungemein. Mit einer oftmals falschen Vorstellung von dem jeweiligen Vorgehen stürzen sich jedes Wochenende tausende Menschen in die taktische Abenteuerlust
und können am Montag voller Stolz im Training erzählen, dass sie mit jemanden trainiert haben, der vorher in einem militärischen Fallschirmjäger- oder Taucherverband war.
Doch was sagt dieses eigentlich über den Erfahrungsschatz im Bezug auf urbane Gewalt und Aggression aus?
Welche Erfahrungen kann mir ein aktives oder ehemaliges Mitglied dieser Einheiten überhaupt vermitteln? Wie können mir diese
Erfahrungen überhaupt weiterhelfen?
Was ist aber mit dem Mitarbeiter eines Ordnungsamtes, der Tat für Tag Knöllchen verteilt und den Zorn vieler Autofahrer auf
sich zieht? Wie schaut es mit dessen Erfahrungen in der Handhabung urbaner Aggression und Gewalt aus? Klar ist, rein marketingtechnisch verkauft sich diese Vita schlechter.
Aber was ist, wenn beide über dieselben physischen, psychischen und didaktischen Fähigkeiten verfügen? Von welchen gemachten
Erfahrungen möchtet Ihr nun partizipieren? Und seid ehrlich zu Euch selbst. Es geht immer noch um die Begegnung von urbaner Aggression und Gewalt.
Im Umkehrschluss muss man aber ebenso hinterfragen, welche Erfahrungen jemanden legetimieren nach einem mehrtägigen Kurs
Anwenderkreise aus den Bereichen der Behörden und des Militärs unterrichten zu wollen!
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