Es ist ein normaler Tag im Herbst. Wir haben noch Glück mit dem Wetter, die Sonne scheint und dieses soll auch so
bleiben.
Die Taschen sind im Kofferraum verstaut, im Thermobecher schwappt der Kaffee, die Fahrt hat begonnen. Schnell noch Moritz abholen, seine Tasche verstauen und was solls... ein Kaffee zum Mitnehmen
ist noch drin.
Auf geht's... Man trifft sich zusammen mit Freunden auf einem Schießstand. Alles passt, alle sind da. Nach kurzer Begrüßung und etwas Geschnacke erfolgt eine routienierte Sicherheitseinweisung, wir beginnen verschiedene Übungen zu schießen und uns in unseren Fertigkeiten zu messen. Verdammt... warum trifft der denn heute?
In der Mittagspause dürfen wir den dortigen Grill benutzen. Aber gerne doch... Die Gewehre werden beiseite und die Füße
hochgelegt. Peter hatte sich im Vorfeld schon für die Verpflegung angekündigt. Was bringt unser Waidmann Angelo mit? Natürlich... leckere Wildbratwürstchen. Die Sonne scheint und die Pause fällt
länger aus. Man ist ja schließlich unter Freunden und es gibt soviel zu berichten... der Nachwuchs, die neue Arbeit und die Hochzeit von Mike.
Die Gewehre werden nochmal gegriffen und die letzten Übungen geschossen. Verdammt, die anderen waren heute besser. Das nächste Mal halt...
... das nächste Mal? Wird es überhaupt ein nächstes Mal geben? Ist beim nächsten Mal gegebenfalls mein Gewehr eine verbotene
Waffe? Warum ich eigentlich? Ich habe mein Gewehr doch ordnungsgemäß beim Händler erworben und bei der zuständigen Behörde eintragen lassen. Mein Waffenschrank wurde durch die Behörde genehmigt,
hier gab es keine Beanstandungen.
Was hat denn mein Gewehr mit der Bekämpfung der organisierten Kriminalität oder des Terrorismus gemein? Bin ich jetzt auch
kriminell?
Sicherlich sind mit der angekündigten Verschärfung des Waffenrechts viele Fragen in der Bevölkerung aufgekommen. Neben den Fragen dürfte noch weitaus mehr Unverständnis in den Gesichtern der legalen Waffenbesitzter zu sehen sein.
Seitens der Politik kann mir auch niemand die tatsächlichen Vorteile dieses Gesetzesentwurfs zur Eindämmung von Kriminalität und Terrorismus begründen. Das es sich hier um eine Farce von Kurzschlussreaktion nach den Ereignissen von Paris handelt, ist klar. Dennoch nicht nachvollziehbar.
Auf Facebook werden die Seiten der politischen Interessen von Personen moderiert, die nicht einmal den Unterschied zwischen einer halbautomatischen und vollautomatischen Waffe kennen. Wie können diese Personenkreise über unsere Rechte entscheiden wollen?
Wieso soll ich in meinen bisherigen Rechten eingeschränkt werden, wenn Terroristen illegal zugängliche Waffen für Anschläge verwenden? Diese per Email an die Parteien gesendete Frage bleibt gänzlich unbeantwort. Aber egal, ich schreibe erneut oder antworte in aufklärender Hinsicht.
Aber dieser Wahnsinn betrifft nicht nur mich als einzelnen Waffenbesitzer. Hierzu wurde ja bereits durch diverse Gegner dieses
Gesetzesentwurfs geschrieben.
Die Ausmaße sind aber weitaus tiefgründiger:
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Werde ich enteignet?
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Wer entsetzt mir den entstandenen Schaden? Ich habe doch meine Waffe ordnungsgemäß erworben und über die letzten Jahr viel
Zeit und Geld in mein Hobby investiert.
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Was passiert mit der Waffensammlung von Dietmar? Der hat sein halbes Leben in diese Sammlung investiert. Wird dieser
entstehende Schaden durch den Verbot der Waffen ersetzt? Oder steht er nun mit leeren Händen im umgebauten Zimmer der Sammlung?
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Was passiert eigentlich mit dem Büchsenmacher des Vertrauens und seiner Familie? Beim gestrigen Munitionskauf zeigte er mir
noch ein Bild von seinem jüngsten Nachwuchs. Kann er seine Existenz und die Existenz seiner Familie mit dem neuen Gesetzesentwurf weiter sichern? Oder bleibt neben seiner Werkbank auch seine
Kasse leer?
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Was passiert mit dem Besitzer des Schießstandes und seinen Angestellten? Kann dieser noch seine Existenz sichern?
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Was passert mit dem Wirt des Vereinheims neben dem Schießstand? Kann dieser noch sein Restaurantbetrieb fortführen?
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Was passiert mit den Personen, die sich durch Schießausbildungen eine Existenz aufgebaut haben?
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Was passiert eigentlich mit den Existenzen der Personen, die in der Waffenindustrie arbeiten? Verlieren hier Menschen ihre
Arbeit und müssen Exitenzängste haben?
Keiner dieser Menschen unterstützt die Kriminalität oder den Terrorrismus. Im Gegenteil... Diese Menschen hoffen weiterhin auf
die Fähigkeiten unserer Sicherheitsbehörden und möchten nur eines, in Frieden und Freiheit leben.
Mit einer schnellen Online-Petition mit dem Handy auf der Couch wird hier sicherlich nichts verändert. Aufklärungsarbeit ist hier erforderlich. Aufklärungsarbeit, die die richtigen Stellen erreichen muss. Ein alleiner Post auf Facebook oder ein schneller "Like" stellt hier eher die Lethargie des Abendlandes dar.
Ich schreibe weiter, im Interesse aller betroffenen Menschen.
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August Duke (Sonntag, 22 Januar 2017 19:33)
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